Woher wissen wir, dass Vögel Dinosaurier sind?

Vögel stammen nicht von Dinosauriern ab. Sie sind Dinosaurier.

George Dvorsky vor 22 MinutenSaveAlerts

Illustration: Benjamin Currie

Wilde Tyrannosaurier und hoch aufragende Sauropoden sind längst verschwunden, aber Dinosaurier tummeln sich weiterhin in unserer Mitte. Wir sprechen natürlich von Vögeln, aber es ist nicht ganz offensichtlich, warum wir Vögel als echte Dinos betrachten sollten. Hier sind die vielen Gründe dafür.

Machen Sie keinen Fehler, Vögel sind echte Dinosaurier und kein evolutionärer Ableger. Alle nicht-Vogel-Dinosaurier wurden nach dem durch Asteroiden verursachten Massensterben vor 66 Millionen Jahren ausgelöscht, aber einige Vogelarten – wahrscheinlich bodenbewohnende Vögel – überlebten und verschwendeten keine Zeit damit, die Führung zu übernehmen, als ihre Verwandten weg waren.

„Diese kleinen Kerle, die vor deinem Fenster singen, sind die Dinosaurier, die wir heute noch haben“, Adam Smith, Kurator am Campbell Geology Museum der Clemson University, in einer E-Mail erklärt. „Vögel sind nur eine Art Dinosaurier. Zu sagen „Vögel stammen von Dinosauriern ab“ ist so, als würde man sagen, dass die Menschen von Säugetieren abstammen. Einfach ausgedrückt sind alle Vögel Dinosaurier, aber nicht alle Dinosaurier sind Vögel.“

Diesem Grasmücke macht es nichts aus, als Dinosaurier bezeichnet zu werden. Bild: U.S. Fish and Wildlife Service

Dass Vögel irgendwie mit Dinosauriern verbunden sind, ist keine neue Offenbarung. Im späten 19. Jahrhundert wagte der englische Naturforscher Thomas Henry Huxley zu behaupten, dass sich Vögel aus Dinosauriern entwickelt haben. Wie der Wissenschaftsautor Riley Black 2010 schrieb, waren seine Ideen über den Ursprung der Vögel „keine perfekte Vorwegnahme unseres aktuellen Wissens“, aber Huxley, ein erfahrener Anatom, war eindeutig auf etwas gefasst.

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Tatsächlich haben Wissenschaftler seitdem eine Vielzahl von Merkmalen identifiziert, die sich bequem als Vögel als Dinosaurier im phylogenetischen Baum positionieren. Kate Lyons, Assistenzprofessorin an der Lincoln School of Biological Sciences der University of Nebraska, sagt, dass es „nicht nur eine rauchende Waffe“ gibt, die es Paläontologen ermöglicht, Vögel als Dinosaurier zu bezeichnen, da es „mehrere Beweise“ dafür gibt Fazit, wie sie mir in einer E-Mail schrieb.

Der Paläontologe Steven Brussatte von der University of Edinburgh sagt, dass wir wissen, dass Vögel Dinosaurier sind, indem er die gleiche Argumentation anwendet, die uns sagt tells Fledermäuse sind Säugetiere.

Schauen Sie sich diesen Dinosaurier an. Insbesondere ein brauner Tölpel. Bild: NOAA/NMFS/OPR

„Ja, Vögel sind klein und haben Federn und Flügel und fliegen, und das unterscheidet sich von dem Bild von Dinosauriern, an das wir gewöhnt sind“, schrieb er in einer E-Mail. „Fledermäuse sind die Analogie zu Säugetieren – sie sind klein, haben Flügel und fliegen, und sie sehen nicht wie ein Hund, ein Elefant oder ein Primat aus, aber sie sind trotzdem Säugetiere.“

Tatsächlich weisen Fledermäuse viele Merkmale auf, die nur Säugetieren vorbehalten sind, wie Haare, Backenzähne, drei winzige Ohrknochen und die Fähigkeit, Junge mit Milch zu ernähren. Ebenso haben Vögel Merkmale, die nur bei Theropoden-Dinosauriern zu sehen sind, erklärte Brussatte.

Wie Federn.

Obwohl es keine einzige “rauchende Waffe” gibt, um Vögel als Dinosaurier zu bezeichnen, ist das Vorhandensein von Federn wahrscheinlich die rauchendste Sache von allen. Der Fossilienbestand ist gefüllt mit Beispielen von gefiederten Nicht-Vogel-Dinosauriern, und da Federn nur bei Vögeln vorkommen, können Wissenschaftler sie beide als Dinosaurier miteinander verbinden.

Skeptiker mögen argumentieren, dass die Entstehung von Federn sowohl bei Vögeln als auch bei Nicht-Vogel-Dinosauriern eine Folge der konvergenten Evolution ist, bei der ähnliche Merkmale unabhängig voneinander bei nicht verwandten Arten auftreten. Smith sagt, dass eine konvergente Evolution in diesem Fall unwahrscheinlich ist, weil “viele der nicht-Vogel-Dinosaurier, die mit konservierten Federn gefunden wurden, genau die Arten sind, von denen unabhängig angenommen wurde, dass sie enge Verwandte von Vögeln sind”, einschließlich Velociraptors und Sinosauropteryx.

Künstlerische Interpretation von Velociraptor mongoliensis.Illustration: Fred Wierum (Fair Use)

Zudem fügte er hinzu: „Federn sind lächerlich komplexe Strukturen, und während konvergente Evolution häufig zu ähnlichen Strukturen führt – und sogar zu ganzen Tieren –, die auf der Oberfläche ziemlich ähnlich erscheinen, Es gibt keine Beispiele für konvergente Evolution, die Strukturen in dieser Größenordnung mit dieser Art von Treue dupliziert.“

Die Phylogenetik – die Untersuchung der evolutionären Beziehungen zwischen Arten – liefert weitere Beweise dafür, dass Vögel Dinosaurier sind, wie Andre Rowe, ein Doktorand an der School of Earth Sciences der University of Bristol, in einer E-Mail erklärte. Bei allem Respekt vor Jurassic Park sind Paläontologen nicht in der Lage, alte Dinosaurier-DNA zu extrahieren und zu analysieren, aber sie können die Schlüsselmerkmale untersuchen, die zwischen den Arten geteilt werden, wie ihre Skelette und ihre Anatomie zeigen. Basierend auf diesen Schlüsselmerkmalen können Wissenschaftler „mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass Vögel zur Abstammungslinie der Theropoden gehören“, sagte Rowe in Bezug auf fleischfressende Dinosaurier wie T. rex, Allosaurus und Compsognathus. Wichtig sei, dass Skelette von Theropoden und Vögeln „keine plötzlichen Veränderungen in ihrer evolutionären Beziehung zeigen, sondern eher einen reibungslosen Übergang über Millionen von Jahren“, fügte er hinzu.

„Wenn wir eine Zeitreise machen, können wir die Entwicklung des grundlegenden Vogelkörperplans bis zu einigen der frühesten Dinosaurier zurückverfolgen“, schrieb Kristi Curry Rogers, eine Wirbeltierpaläontologin am Macalester College in Minnesota, in einer E-Mail. „Genau wie Dinosaurier laufen Vögel mit ihren Beinen direkt unter ihrem Körper, und Dinos gaben Vögeln einen zusätzlichen kleinen Wachstumsschub.“

Alle Vögel sind Dinosaurier, aber nicht alle Dinosaurier sind Vögel. Hier ist ein Tyrannosaurus-Skelett montiert neben einem Triceratops-Skelett im Los Angeles Natural History Museum.Bild: Matthew Dillon (Fair Use)

Holly Woodward Ballard, außerordentliche Professorin für Paläontologie und Anatomie an der University of Oklahoma, drückte es so aus: „Wir wissen, dass Vögel Dinosaurier sind, weil sie mehr Eigenschaften mit ausgestorbenen Dinosauriern teilen als andere lebende Tiergruppen.“

In der Tat gibt es viele andere Merkmale zu berücksichtigen – Dinge wie „Querlenker, Knochen, die von Luftsäcken ausgehöhlt sind, und Handgelenke, die sich drehen können“ Arme gegen ihre Körper“, so Brussatte.

In einer E-Mail beschrieb die Paläontologin und Evolutionsbiologin Jessica Theodor von der University of Calgary diese und andere Dino-spezifische Merkmale. Die Struktur, die es Vögeln beispielsweise ermöglicht, ihre Hände am Handgelenk nach hinten zu beugen, um ihre Flügel zu falten, findet sich auch in den Armen flügelloser Coelurosaurier, und Biologen können die Modifikation dieser Struktur „durch die Evolution der Theropoden“ verfolgen. Sie erklärte.

Vergleich zwischen den Luftsäcken von Majungasaurus und einer Ente. Grafik: Zina Deretsky/NSF

Kat Schroeder, Doktorandin am Department of Biology der University of New Mexico, beschrieb die Verschmelzung bestimmter Wirbel in Synsacrum und Pygostyl als eine der bedeutendsten evolutionären Anpassungen bei Vögeln.

„Das Synsacrum ist die Verschmelzung der Wirbel über den Hüften, die den Rücken versteift und beim Flug hilft, und der Pygostyl ist eine Verschmelzung der letzten Schwanzwirbel, die die Schwanzfedern stützen, die tatsächlich bei einigen nicht-Vogel-Dinosauriern wie Oviraptorosauriern zu finden sind und Ornithomimosaurier, die möglicherweise Federfächer anstelle von langen Schwänzen oder Fächer an den Schwanzspitzen hatten“, schrieb sie in einer E-Mail.

„Vögel haben kleine Flansche an ihren Rippen, sogenannte Processus uncinatus, die den Atemmuskeln des Brustkorbs einen mechanischen Vorteil verschaffen“, und sie werden auch in Oviraptoren und Dromaeosauriern gefunden, wie Theodor erklärte. Darüber hinaus „haben Vogelskelette eine Reihe weiterer struktureller Ähnlichkeiten mit Dinosauriern im Skelett, die sie alle in phylogenetischen Analysen zusammenfassen“, sagte sie.

Beweise für das Brüten bei einigen Dinosauriern, bei denen Tiere über ihren Nestern ruhen, um ihre Eier warm und geschützt zu halten, ist ein Verhalten, das bei modernen Vögeln beobachtet wird, wie Rowe mich erinnerte. Auch Dinosaurier und Vögel verwendeten beide Muskelmagensteine ​​(Steine, die geschluckt werden, um die Verdauung zu unterstützen), “da die Steine ​​​​die bereits aufgenommene Nahrung zermahlen würden”, sagte er.

Wie ich bereits erwähnt habe, können Wissenschaftler keine alte Dinosaurier-DNA untersuchen, aber sie können moderne Dinosaurier-DNA untersuchen.

„Der Beweis, dass Vögel wirklich nur winzige kleine Dinosaurier sind, die das Fliegen gelernt haben, stammen aus dem Fossilienbestand von Dinosauriern sowie aus den Körpern und Genomen lebender Vögel“, erklärte Curry Rogers. „Wenn wir moderne Vögel betrachten, können wir kleine Erinnerungsstücke an ihre grausamere Geschichte tief in ihren Genen sehen – ausgestorbene Entwicklungsprogramme zum Bau längerer Schwänze und Zähne.“

Dazu fügte sie hinzu: “Es ist alles in Ordnung – geschrieben in die Knochen und Körper von Dinosauriern, lebend und ausgestorben!”

Wenn also das nächste Mal ein Kolibri zu Ihrem Futterhäuschen kommt, können Sie den kleinen Vogel gerne als Besuchsdinosaurier begrüßen. Sie können auch behaupten, dass Sie Dinosaurier gekostet haben, nachdem Sie an einigen Hühnerflügeln gefressen haben, oder dass Sie von einem Dinosaurier angegriffen wurden, als eine Gans Sie von ihrem Nest verscheucht. Und wenn die Toronto Blue Jays gegen die Baltimore Orioles antreten, ist es gut, das Matchup als den Kampf der Dinos zu bezeichnen.

Es mag seltsam klingen, aber Sie haben die Wissenschaft, die Sie unterstützt.

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Senior Staff Reporter bei Gizmodo, spezialisiert auf Astronomie, Weltraumforschung, SETI, Archäologie, Bioethik, Tierintelligenz, Human Enhancement und Risiken durch KI und andere fortschrittliche Technologie.